Die Moore im Tiroler Bezirk Kitzbühel

Karnivore Pflanzen



Fleischfressende (karnivore) Pflanzen
findet man an allen besonders nährstoffarmen Standorten. Dazu gehören neben Fels und Geröll sowie tropischen Regenwäldern auch die Moore. Die Wurzeln dieser Pflanzen sind meist gering bis gar nicht ausgeprägt. Der überwiegende Teil der Nährstoffe (insbesondere Stickstoff) wird über Fangvorrichtungen der oberirdischen bzw. Photosynthese betreibenden Pflanzenteile aufgenommen.

Klassisches Beispiel aus Übergangs- und Hochmooren ist der Sonnentau (Drosera sp.).:


Drosera intermedia


Drosera anglica mit Beute (Ameise)

In oligotrophen Niedermooren und Torfmooren findet sich auch der Wasserschlauch (Utricularia), der mit Ausnahme des Blütenstands unter Wasser wächst und keine Wurzeln ausbildet. In unserem Gebiet ist vor allem der Kleine Wasserschlauch (Utricularia minor) verbreitet. Man findet ihn i.d.R. im Flachwasser, wo er teilweise dichte Geflechte bildet.


Utricularia minor (Trieb mit Falle --> ganz rechts) - mikroskopisches Foto in ca. 60facher Vergrößerung

Das Fettkraut (Pinguicula) wächst in nicht zu nassen Bereichen von oligotrophen Nieder- und Quellmooren. Es fängt seine Beute mittels grundständiger, klebriger Blätter, die eiweißspaltende Enzyme und Labenzym enthalten (Aichele & Golte-Bechtle 1997, S. 384).


Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina)

Im Bezirk Kitzbühel findet man zwei Arten, zum einen obiges Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina), das kalkhaltigen und etwas feuchteren Untergrund bevorzugt, sowie das violett blühende Gewöhnliche bzw. Echte Fettkraut (P. vulgaris), das zwar an basenreichen Boden, doch nicht an das Vorhandensein von Kalk gebunden ist.

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