Die Moore im Tiroler Bezirk Kitzbühel

Ellmauer Moos (NZH)


Gemeinde:

Schwendt
Höhe ü.d.M.: ca. 680-685 m
Fläche: unbekannt
Moortyp(en): Nieder-, Zwischen- und Hochmoorgebiete







Ellmauer Moos. Rötlich eingefärbt ist im Nordosten die Hochmoorfläche. Die restlichen Gebiete sind Durchströmungsniedermoore und Niedermoore mit Tendenzen zum Übergangsmoor

Das Ellmauer Moos befindet sich auf einer dünn besiedelten Hochfläche im Ortsteil Bichlach. Die Bezeichnung des Moorgebiets hat nichts mit der Gemeinde Ellmau zu tun, sondern ist nach einem der anliegenden Gehöfte benannt. Die Moore sind eingezäunt und werden offenbar allenfalls extensiv beweidet.


Das sich südlich des Hochmoors anschließende Gebiet


Der westliche Bereich des Moorgebiets

Beim ersten Besuch Anfang September 2012 erfolgten Probenentnahmen im südlichen und westlichen Bereich. Das Hochmoor wird zu einem späteren Zeitpunkt beprobt.

Die Vegetation dieses Gebiets ist ausgesprochen interessant, denn es wechseln sich extrem kleinräumig (Zentimeterabstand!) der säureliebende Sonnentau (Drosera intermedia) und kalkstete Armleuchteralgen (Chara sp.) ab. Ansonsten dominieren Pfeifengras (Molinia sp.), Seggen (Carex sp.) und Binsen. Es finden sich auch Orchideen, Teufelsabbiss, Schwalbenwurz-Enzian und Trollblume. Torfmoose (Sphagnum sp.) sowie säureliebende Gehölze wurden in diesen Gebieten nicht angetroffen, dennoch zeigen Teilbereiche eine deutliche Vertorfung mit Schwingböden.

Faunistisch fielen während der ersten Begehung extrem viele Spinnen auf - v.a. Wespenspinne (Argiope bruennichi), Vierfleck-Kreuzspinne (Araneus quadratus) und Gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriatus), was sicherlich jahreszeitlich bedingt ist. Daneben wurden diverse Libellen, Grashüpfer und Schwebfliegen beobachtet.

Mikroskopisch zeigten sich erwartungsgemäß relativ viele Kieselalgen (Diatomeen), aber verhältnismäßig wenige Zieralgen (Desmidiaceen) und Wurzelfüßer (Rhizopoden). Trotz des eher basischen Milieus überwiegt bei den Desmidiaceen Netrium digitus. Bei den Schalenamöben (Testaceen) ist am häufigsten die Kieselplättchen-Schalenamöbe (Quadrulella symmetrica) anzutreffen.