Die Moore im Tiroler Bezirk Kitzbühel

Filzalm (ZH)


Gemeinde: Brixen im Thale
Höhe ü.d.M.: ca. 1.290-1.300 m
Fläche: ca. 2 ha
Moortyp(en): Übergangs- und Hochmoor





Das Moor Filzalm liegt südöstlich des Gipfels der Hohen Salve (1828 m ü.d.M.) in einer schwach geneigten Senke.


Filzalm (Google earth)



Dieses Moor ist nahezu gehölzlos. Lediglich entlang drei größerer Gräben reihen sich niedrige Büsche und Bäume. Bei der ersten Begehung im Juli 2013 war das Moor extrem trocken. Echte Wasserproben zu nehmen war unmöglich, also nahm ich feuchten Schlamm und kleine Sphagnumpolster mit.

Das Zentrum des Moors präsentiert sich als typisches Hochmoor und zeigt keine gravierenden Störungen. Es scheint in der Vergangenheit auch kein Torfabbau stattgefunden zu haben. Neben verschiedenen Sphagnum-Arten wurden massenhaft Wollgräser (Eriophorum), Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) und Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea) sowie einige Bestände an Arnika (Arnica montana) gesehen. Besenheide (Calluna vulgaris) fand sich nur randlich, Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) ist nicht vorhanden.

Amphibien und Reptilien konnten nicht gesichtet werden, dafür aber zahlreiche Falter und Libellen.



Die Mikroflora und -fauna erwies sich trotz der Trockenheit als überraschend artenreich. Unter den Desmidiaceen sind besonders  Euastrum crassicolle, E. sinuosum und Xanthidium cristatum var. uncinatum erwähnenswert. Diese Arten sind in den Mooren des Bezirks selten. Interessanterweise fehlen sämtliche Pleurotaenium-Arten ebenso wie Desmidium. Bei den Rhizopoden dominieren Arcella, Euglypha, Hyalosphenia und Nebela. Kieselalgen findet man nur wenig, vor allem Eunotia, Navicula und Nitzschia.