Die Moore im Tiroler Bezirk Kitzbühel

Kaltenbachmoos (H)


Gemeinde:

Kössen
Höhe ü.d.M.: ca. 680-690 m
Fläche: ca. 3,6 ha
Moortyp(en): Latschenhochmoor






Nr. im Österreichischen Moorschutzkatalog (Steiner 1992): 38150101


Kaltenbachmoos (Quelle: tirisMaps, Biotopinventar)



Das wunderschön gelegene Kaltenbachmoos liegt östlich von Kössen und nördlich der Straße nach Reit im Winkl unweit der deutschen Grenze. Es ist ein typisches Latschenhochmoor. Offensichtlich wird es weder land- noch forstwirtschaftlich genutzt. Allerdings konnten bei den Begehungen Traktorspuren im Hochmoor festgestellt werden (Holztransporte?).


Blick über das Moor - man erkennt die schwach uhrglasförmige Aufwölbung eines klassischen Hochmoors.

Die einzigen Gehölze im Kaltenbachmoos sind niedrige Latschenkiefern (Pinus mugo) sowie verschiedene Heidekrautgewächse. In den Randbereichen gedeihen auch u.a. Fichte (Picea abies), Brombeere (Rubus fruticosus), Faulbaum (Frangula alnus), Moor-Birke (Betula pubescens) und Erle (Alnus sp.).

Im Moorgebiet finden sich neben Torfmoosen (Sphagnum sp.) und Besen-Heide (Calluna vulgaris) auch die Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) und die Rosmarin-Heide (Andromeda polifolia). Drosera-Arten konnte ich nicht entdecken.

Die Mikrofauna und -flora ist in allen Proben aus verschiedenen Arealen recht artenarm. Lediglich Schalenamöben (Testacea) und Rädertiere (Rotatoria) sind mit etlichen Arten vertreten. Häufig findet man die Schalenamöbe Difflugia leidyi. Diese markante Art wurde im Bezirk bisher nur hier gefunden. Bei den Kieselalgen (Diatomeen) überwiegen winzige, noch unbestimmte Navicula-Arten, unter den Zieralgen (Desmidiaceen) findet man nur massenhaft Netrium oblongum und Cylindrocystis brebissonii sowie sehr vereinzelt Actinotaenium cucurbita, Micrasterias rotata und Staurastrum margaritaceum. Ansonsten: Wenige Cyanobacteria, etliche Augenflagellaten (Euglena sp.), Grünalgen (Geminella sp.) und recht häufig die Goldalge Synura sphagnicola.